Am Anfang meiner BBQ-Versuche war ich wirklich unsicher, wie ich mit dem Räucherholz zu verfahren habe. Welche Größe sollen die Stücke haben? Brauche ich Holzscheite, Chips, Räuchermehl oder
Chunks? Was ist mit dem Geschmack? Nehme ich Buche, Apfel, oder doch Hickory? Und dann noch die Frage wässern oder nicht wässern? Viele Fragen, auf die ich in dieser Rubrik eingehen möchte.
Wood Papers oder Räucherblätter sind gerade Trend bei der Zubereitung edler Speisen auf dem Grill. Fisch, Fleisch, Geflügel und Gemüse können mit Hilfe des Grillpapiers zubereitet werden. Die Wood Papers gibt es wie die andern Räucherholzer in diversen Holzsorten. Bei den Wood Papers
handelt es sich um dünn geschnittenes Holz, welches um das Gargut gewickelt und dann auf den Grill gelegt wird. Diese Art des Grillens hat den Vorteil, dass das Gargut beim Grillen komplett mit den Holz umgeben ist und so gut das Aroma annimmt und dabei schön saftig bleibt.
Zum Setzen von besonderen geschmacklichen Akzenten können die Wood Papers auch mit Rum oder Bier vor der Anwendung eingelegt werden. Anwendung: Die Wood Papers werden vor der Verwendung ca. 20
Minuten in warmes Wasser eingelegt. Zum Erzeugen eines besonderen Aromas können Bier, Wein oder Rum mit ins Wasser gegeben werden. Jetzt muss das Gargut, wie bei einer Roulade, nur noch in das Wood Paper eingewickelt und mit einem Faden (Naturfaser) zusammengebunden werden. Den Grill auf die für das Gargut erforderliche Temperatur einregeln. Am Beginn die Holzrolle zum Erzeugen von Rauch in den
direkten Bereich legen. Wenn das Holz leicht zu verschwelen beginnt, sollte die Roulade in den indirekten Bereich des Grills gelegt werden. Danach soll bis zum Erreichen der gewünschten Gartemperatur mit geschlossenem Deckel weiter gegrillt werden. Als Deko kann das Grillgut eingewickelt in den Wood Papers serviert werden.
Räuchermehl/Räucherspäne wird zum Kalträuchern verwendet. Klassische Anwendung sind Schinken und auch Lachs. Kalträuchern ist mit Hilfe eines Kaltrauchgenerator/Sparbrandes ist mit dem Kugelgrill auch in der kalten Jahreszeit möglich. Hierfür werden die Späne in den Generator gegeben und mit Hilfe eines Teelichts angezündet. Je nach Luftzufuhr verglimmen die Späne in 8-12 Stunden und geben gleichmäßigen Rauch ab. Ich habe zum Beispiel Schinken aus den Schweinenacken und Lachs so geräuchert.
Holzplanke: Eine besondere Art des Grillens ist das Grillen auf der Holzplanke. Anwendung: Die Holzplanke für ca. 1 Stunde ins Wasser einlegen. Den Grill auf die für das Gargut erforderliche Temperatur einriegeln. Zu Beginn die Holzplanke zum Erzeugen von Rauch in den direkten Bereich legen. Wenn das Holz leicht zu verschwelen beginnt, sollte die Planke in den indirekten Bereich des Grills gelegt werden. Bis zum Erreichen der gewünschten Gartemperatur mit geschlossenem Deckel weiter grillen.
Das Grillgut kann als Deko auch auf der Planke serviert werden.
Raucherchips: Die Räucherchips sind schon deutlich größer als das Räuchermehl. Die Räucherchips werden häufig beim Grillen mit Gas verwendet. Dafür wird die sogenannten
Smokerbox benutzt. Hierfür werden die Chips gewässert und in die Box gegeben. Die Box wird über die Gasflamme positioniert, so dass die Chips langsam in der Box verglimmen und den Rauch abgeben.
Leider haben Gasgrills technisch bedingt eine große Luftauslassöffnung, es bleibt nur wenig vom erzeugten Rauch im Grill. Ich finde die Räucherergebnisse leider nicht mit denen im Kugelgrill oder Smoker vergleichbar. Bessere
Räucherergebnisse auf einem Gasgrill habe ich mit der Holzplanke oder den Wood Papers erzielt.
Räucherchunks: Sind deutlich größere Stücke als die Räucherchips. Sie sind von der Größe zwischen einer Streichholzschachte/Zigarettenschachtel angesiedelt. Die Chunks/Räucherklötze sind optimal für das Räuchern auf den Kohlegrill. Ich gebe immer 2-3 Chunks ungewässert direkt auf die Kohle. Aufgrund ihrer Größe verbrennen die Stücke nicht so schnell wie die Räucherchips und fallen auch nicht durch das Kohlenrost. Chips sind hierfür nur bedingt geeignet.
Holzscheite:
Holzscheite wie aus den Kamin betrieb bekannt. Diese werden vor allem in großen
Smokern oder Braai (Sudafrikanische Grill) verwendet. Auch zum Erreichen von hohen Temperaturen zum Beispiel bei der Pizzazubereitung auf dem Kugelgrill ist es sinnvoll einen Holzscheit mit auf die Glut zu geben. Das erhöht die Temperatur und sorgt
für den typischen Steinoffenpizza Geschmack. Bitte aber vorsichtig Testen, nicht dass euer Holzkohlekugelgrill Schaden davon nimmt.
Bei zu viel Holz kann es zu Temperaturen von über 400° C kommen, und dafür sind die Geräte nicht ausgelegt.
Holzsorte |
Rauch-Charakteristik |
Gut geeignet für |
---|---|---|
Ahorn (Maple) | Rauchig-mild, süßliche Note | Schwein, Geflügel, Wildgeflügel |
Apfel (Applewood) | Leicht süß und fruchtig, ein beliebtes Holz und vielfältig einsetzbar. |
Geflügel, Rindfleisch, Schweinefleisch und auch für Schinken.. |
Buche (Beech) |
In Deutschland das gebräuchlichste Räucherholz. Besonders oft zum Kalträuchern von Wurst und Schinken eingesetzt. |
passend für alle Fleisch- und Fischsorten. |
Eiche (Oak) |
Schweres und kräftiges Raucharoma
|
Rind, Lamm, Wurst und Fisch |
Erle (Alder) |
Dezenter Rauchgeschmack mit einem Hauch von Süße |
Schwein, Geflügel, Fisch, Seafood, und Gemüse |
Hickory |
hat einen kräftigen, rauchigen, schinkenartigen Geschmack. Das klassische BBQ Holz in der USA |
für alle Fleischsorten geeignet |
Kirsche (Cherry) |
Leicht süßes und fruchtiges Raucharoma aber etwas dezenter im Geschmack |
für alle Fleischsorten geeignet |
Mesquite (Süßhülsenbaum) |
Starkes erdiges Aroma, Gerade in den Südstaaten ein Klassiker. Kräftiges, sehr starkes Raucharoma. |
Rind, Geflügel und Gemüse, |
Pecannuss (Pecan) |
ähnlich Hickory, aber milder im Aroma |
für alle Fleischsorten geeignet
|
Walnuss (Walnut) |
extrem Kräftig und schwer, schnell bitter deswegen vorsichtig einsetzen |
Dunkles Fleisch (Rind, Bison, Wild, Strauß) |
Whiskey/Wein-Fass |
Kräftig im Geschmack, da meistens aus Eiche. erzeugt Whiskey/Wein Aroma. |
Alle Fleischsorten |
Zitrus |
Mittleres Raucharoma etwas Fruchtig
|
Schwein, Rindfleisch, Geflügel, Fisch, Wildgeflügel |
Hinweis: Egal welches Holz ihr verwendet, achtet darauf, dass es ohne Rinde ist. Durch das Verbrennen von Rinde entstehen Bitterstoffe die auf das Fleisch übergehen. Anstelle einer schönen Rauchnote habt ihr dann ein bitter schmeckendes Stück Fleisch.
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Pappe (Montag, 28 Mai 2018 11:40)
Das ist ja echt Klasse beschrieben.
Werde mal gleich anfangen auszuprobieren.
Gruß